Hombruch
Der im Südwesten
der Stadt Dortmund gelegene Stadtbezirk Hombruch - und nicht nur
der Ortsteil gleichen Namens - ist das eigentliche Objekt der Sammel-,
Forschungs- und Publikationstätigkeit unseres Hombrucher Geschichtsvereins.
Der Ortsteil Hombruch hat 11.763 Einwohner (Stand 2017).
Der Stadtbezirk Hombruch
wurde nach Abschluss der kommunalen Gebietsreform in Jahre 1975
gebildet. Er umfasst 35 km2 und hat mit seinen
Ortsteilen 57.026 Einwohner (Stand 2018).
Name
Die meisten Ortsnamen
der rings um Hombruch liegenden Dörfer gehen auf untergegangene
Adelssitze zurück; nicht so Hombruch, der Hauptort des nach
ihm benannten Dortmunder Stadtbezirks. Der Name Hombruch bezeichnet
vielmehr einen hoch gelegenen Bruch (westfälisch für Moor).
Geschichte
Vorindustrielle
Zeit
Auf dem heutigen Ortsgebiet
von Hombruch befand sich in früheren Jahrhunderten ein ausgedehntes
Waldgebiet. Über Jahrhunderte gab es neben Lenhoffs Hof in
Menglinghausen am Rande des Hombruchs nur die Hombruchsmühle
und die Ölmühle.
Die älteste
Erwähnung Hombruchs
findet sich in einer Urkunde Graf Dietrichs von der Mark aus dem
Jahre 1395,
in der es heißt, dass der Hof to
dem Hombroike für
40 Mark an Diedrich Lenhove und seine Familie verpfändet
wird.
Urkunden aus dem Lehnsregister
der Grafen von der Mark nennen 1395 dat Hombroick, um 1450 Hombrokes
und 1496 to dem Hombrocke, aber immer in Verbindung mit dem
Lennhof.
Nachdem im Jahre 1609
Johann Wilhelm, der letzte Herzog von Cleve-Mark, verstarb, fiel
die Grafschaft Mark durch Marie-Eleonore, Gemahlin von Albrecht
Friedrich, Herzog in Preußen, an Brandenburg und somit in
der Folge an Preußen. Dadurch wurde der Hombrucher Wald königlich-preußischer
Privatbesitz(?). Besitzer der beiden Mühlen wurde der preußische
Staat(?). Das Hombruch war von Gräben umgeben und hatte eine
Größe von 151 holländischen Morgen 350 Ruthen oder
505 preußische Morgen 50 Ruthen (ca. 130 Hektar). Der Wald
war infolge des jahrhundertelang betriebenen Bergbaues zum Teil
arg verwüstet und daher in einem schlechten Zustand.
Am
30.01.1899 wurde die Hörder Kreisbahn eröffnet und Hombruch
an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Die elektrische
Straßenbahn fuhr vom alten Amtshaus am Hombrucher Markt über
die jetzige Harkortstraße und die Hombrucher Straße
zur Stockumer Straße, wo sie Anschluss an die Linie Hörde-Eichlinghofen
hatte.

Die jetzige Harkortstraße entwickelte sich schon vor dem Ersten
Weltkrieg zu einer Geschäftsstraße mit einer Zweigstelle
der Stadtsparkasse, die 1875 eröffnet wurde, und der evangelischen
Kirche, die seit 1896 errichtet und 1898 eingeweiht wurde.
1905 wurde das ehemalige
Hammacher'sche Stahlwerk als reines Walzwerk wiederbelebt und produzierte
Walzbleche mittels neuer
Siemens-Martin-Öfen, für die eine Ofenhalle an der heutigen
Harkortstraße errichtet wurde.
Mehrere Schulen wurden
im aufstrebenden Hombruch gebaut. Die evangelische Kaiser-Wilhelm-Schule
von 1912/1913, heute Harkort-Schule, war eine der modernsten Schulen
ihrer Zeit. Die katholische Brüder-Grimm-Schule wurde 1910
errichtet.
Niedergang der Industrie
Nach dem Ersten Weltkrieg
verlagerte sich der Bergbau in die nördlichen Industriegebiete,
und die (letzte?) Hombrucher Zeche (Kaiser Friedrich?) wurde 1925,
die angeschlossene Kokerei 1930 stillgelegt. Die Baroper Walzwerk
AG wurde 1928 in die Hoesch AG eingegliedert. Bei der Eingemeindung
nach Dortmund 1929 mussten zahlreiche Straßen umbenannt werden.
So wurde z. B. aus der Bahnhofstraße die Harkortstraße. Im Zweiten
Weltkrieg litt auch Hombruch ab 1944 unter Bombenangriffen. Zahlreiche
Häuser wurden zum Teil schwer beschädigt, wie zum Beispiel die katholische
und die evangelische Kirche sowie das Marienhospital. Nach dem Krieg
hat sich das Stadtbild Hombruchs stark verändert. Viele Häuser wurden
neu gebaut. Ende der 1970er Jahre wurde die Harkortstraße umgestaltet
und zwischen der Singerhoffstraße und der Löttringhauser Straße
in eine Fußgängerzone umgewandelt. Der Wappenschmuckbaum vor der
Bezirksverwaltungsstelle am Marktplatz wurde seinerzeit von der
Hombruchgilde gestiftet.
Bis 1989 wurden im Baroper
Walzwerk Röhren für Pipelines hergestellt aus spiralförmig
gebogenem und verschweißtem Bandstahl, der in Coils per Lkw
angeliefert wurde. Das letzte Rohr wurde am 27.04.1989 gefertigt.
Eine farbige Skulptur aus Rohrabschnitten, die auf der Insel des
Kreisverkehrs am Luisenglück steht, lässt diese Fertigungsart
noch erkennen.
In den 1990er Jahren
wurden die Betriebsgebäude des Walzwerks abgerissen. Dort entstand
vor allem der Komplex "Harkortbogen" mit einem Seniorenwohnsitz
und einer Caritas-Sozialstation und -Tagespflege und ein Einkaufszentrum
mit "Kaufland"-Kaufhaus.
Ende 2016 richtete DOKOM21
in Kooperation mit der Sparkasse Dortmund und dem Hombruch-Forum
einen Internet-Hotspot für den Marktplatz und die Fußgängerzone
ein.
Weitere
Einzelheiten in Boos' Artikel über Hombruch
Heutige
Bedeutung
Hombruch ist heute ein
beliebter Vorort Dortmunds mit einer attraktiven Einkaufsmeile von
überörtlicher Bedeutung, die zu Recht seit einiger Zeit
"Hombrucher City" genannt wird.
Administrative
Zugehörigkeit
Bei seiner Gründung
gehörte Hombruch zum Amt Hörde, ab 19. Juni 1874 zum Amt
Barop, Gemeinde Kirchhörde, ab 1. Juli 1888 bis zur Eingemeindung
nach Dortmund 1929 zum Amt Kirchhörde im Kreis Hörde.
Seit 1929 ist der Ort
Sitz der Bezirksverwaltungsstelle, seit 1974 der damals neu geschaffenen
Bezirksvertretung und des Bezirksvorstehers - ab 2004 Bezirksbürgermeisters
- für den Stadtbezirk Hombruch.
Literatur
Archiv Karl-Heinz
Strothmann
Stadtteilportal
Hombruch
Bearbeitung von
Hans Tibbe
Überarbeitung
von Tilo Cramm 2016 und weitere Bearbeitungen siehe Versionsgeschichte |
|